Lagerhalle

Disponent:in als Beruf – Organisationstalent im Güterverkehr

Koordinieren, planen, abstimmen. Disponent:innen jonglieren mit hochkomplexen logistischen Prozessen. Wir geben einen Einblick in den Berufsalltag eines Tourenplaners – von Ausbildung bis Zukunftsperspektive.

Disponent:innen sorgen für reibungslose Logistikprozesse

Jedes Jahr werden Milliarden Tonnen Güter auf deutschen Straßen transportiert. Allein 2020 legten Lkw-Fahrer:innen mehr als 285 Milliarden Tonnenkilometer zurück, so das Bundesamt für Güterverkehr (BAG). Tendenz steigend. Die Planung dahinter ist äußerst komplex. Schließlich sollen die Güter pünktlich und unversehrt bei den Kund:innen ankommen. Dafür verantwortlich sind Disponent:innen. Sie managen die Touren der gesamten Fahrzeugflotte, und versuchen Leerfahrten zu vermeiden.

Disponent:in werden – in zwei Schritten

Für die Tätigkeit als Disponent:in wird in der Regel eine kaufmännische Berufsausbildung vorausgesetzt. Darauf aufbauend gilt es ein Weiterbildungsprogramm mit dem Schwerpunkt Fuhrparkmanagement, Lagermanagement oder ähnliches zu absolvieren. Wer umsatteln möchte und beispielsweise bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik, Industriekaufmann/-frau oder Transportlogistiker in der Tasche hat, verfügt bereits über wichtiges Know-how, um sich als Disponent:in weiterbilden zu lassen.

Wie viel verdient ein:e Disponent:in?

Der Beruf in der Disposition verspricht gute Gehaltsaussichten. Natürlich hängen diese von verschiedenen Faktoren (beispielsweise Berufserfahrung, Bundesland und Größe des Unternehmens) ab. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdienen ausgelernte Disponent:innen im Güterverkehr, die Vollzeit arbeiten, durchschnittlich 3.410 Euro brutto im Monat.

Von Einsatzplanung bis zu Wartungsarbeiten

Das Aufgabenspektrum der Disposition ist so anspruchsvoll und abwechslungsreich wie die Logistikbranche an sich. Die Disponent:innen gelten als erster Ansprechpartner:innen für die logistische Koordinierung im nationalen und internationalen Güterverkehr. Sie koordinieren den Fuhrpark: Ein wichtiger Bestandteil ist die Tourenplanung von Lkw-Fahrer:innen und Fahrzeugen. Dabei gilt es, den Frachtraum möglichst wirtschaftlich zu nutzen und zugleich die günstigste Route zu wählen – natürlich unter Beachtung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten. Nebenbei müssen anstehende Wartungsarbeiten eingeplant werden. Darüber hinaus gehört es zum Alltag der Tourenplaner:innen, Liefertermine und Lieferpapiere zu kontrollieren, Termine mit Kund:innen und Lieferant:innen abzustimmen, Transportaufträge entgegenzunehmen und Angebote zu erstellen. Auch die Kontrolle von Fahrtenschreibern, Bordcomputern und Co. gehört zu ihren Aufgaben.

Logistik: Organisation ist alles

Disponent:innen sind wahre Organisationstalente. Neben Know-how rund um Transport- und Logistikprozesse sind vor allem starke Nerven und gute Kommunikationsfähigkeiten gefragt. Denn auch der vielseitige Kontakt mit Fahrer:innen, Kund:innen und Lieferant:innen gehört zum Arbeitsalltag. Wer Lust auf Herausforderungen hat und flexibel ist, wird als Disponent:in viel Freude haben.

Disponent:in – ein Beruf mit Perspektive

Nicht nur die gesamte Logistikbranche, auch der Beruf der Disponent:innen befindet sich durch die Digitalisierung im Wandel (Logistik 4.0). Megatrends wie künstliche Intelligenz verändern beispielsweise die Tourenplanung zunehmend. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle in der Branche, und hat Weiterbildungspotenzial.

Die Wachstumsbranche Logistik hält rund 200 Ausbildungsberufe sowie 100 logistiknahe Studiengänge bereit. Der Fachkräftemangel eröffnet auch Quereinsteiger:innen interessante Chancen – zum Beispiel in der Lagerhaltung oder als Lkw-Fahrer:in.

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