Einer der Services der Onlineplattform Wedolo ist die digitale Abfahrtskontrolle. In der Spedition Heinrich Zoder in Hamburg hat man sie ausgiebig getestet.
Wer von den frisch renovierten Büros der Spedition Heinrich Zoder die Treppe in den ersten Stock zur Geschäftsleitung nimmt, wird von der Familiengeschichte begleitet. Alte Schwarz-Weiß-Fotografien erzählen von den Anfängen des Unternehmens, das Markus Zoder heute in dritter Generation mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Alexander Gautzsch leitet. Der einstige Einmannbetrieb ist zum mittelständischen Unternehmen mit 90 Mitarbeitendengewachsen. „Tradition ist uns wichtig, gleichzeitig haben wir aber immer auf den Fortschritt gesetzt“, legt Zoder dar.
Die Marschrichtung verfolgt man zielstrebig mit neuen Projekten. Derzeit ist der Unternehmer etwa dabei, die digitale Abfahrtskontrolle der Logistik-Plattform Wedolo für die 30 Lkw der Spedition einzuführen. Nadeschda Lömker, Wedolo-Projektleiterin bei KRAVAG, ist vor Ort, um die vielfältigen Möglichkeiten aufzuzeigen. Seit September 2019 läuft Wedolo online. Als eines der ersten Tools schaltete man die Abfahrtskontrolle frei; schließlich verhindert das Pflichtprozedere – wenn gewissenhaft ausgeführt – Unfälle und Pannen. Seit diesem Jahr gibt es den Service auch in der Wedolo-App.
Nur wenige Schritte zur digitalen Kontrolle
„Nach und nach erweitern wir die Services“, berichtet Lömker, die im Büro der Geschäftsleitung steht und eingerahmt von Zoder und Gautzsch die Anmeldemaske am Rechner öffnet. Damit die Fahrer:innen den Service mobil nutzen können, sind nur zwei Schritte notwendig – die Registrierung der Fahrer:innen und das Anlegen der Fahrzeuge in Wedolo.
Die Mitarbeiter:innen können dann in der App zusätzlich zur Abfahrts- auch eine Zwischen- und Schlusskontrolle der Fahrzeuge durchführen. „Unsere Lkw werden oft im Doppelschichtbetrieb gefahren. Die digitale Kontrolle garantiert, dass bei der Übergabe alle wichtigen Informationen die relevanten Stellen erreichen“, sagt Zoder. Wenn Schäden so frühzeitig behoben werden, erhöhe dies die Sicherheit und spare obendrein noch Kosten.
Kontrolle bequem mit dem Smartphone
Nach der Registrierung am Rechner geht es nach unten auf den Hof. Dort erprobt der langjährige Fahrer Gerd Schlicht in einem ersten Testlauf die digitale Abfahrtskontrolle. Rasch hat er die Eingangsfragen beantwortet: Welche Zugmaschine? Auflieger? Standort? Dann erscheint auf seinem Handydisplay der Umriss der gewählten Fahrzeugkombination inklusive der wichtigen Punkte, die er jetzt nacheinander checkt.
So einfach geht’s: Ein grüner Haken, wenn alles in Ordnung ist; ein rotes Kreuz bei einem Mangel
Fast überall setzt er ein grünes Häkchen. Der Reifendruck könnte allerdings besser sein – also ein rotes Kreuz. Rot vergibt er ebenso für die Felgen. „Radmutter fehlt“, ergänzt Schlicht im Kommentarfeld, danach schickt er den Bericht raus. „Unkompliziert und zigmal besser als die Zettelwirtschaft“, urteilt Schlicht, der sonst die Mängel in ein Formular einträgt und bei den Disponenten oder Disponentinnen abgibt, die dieses wiederum prüfen und an die Geschäftsleitung weiterreichen. Die Fahrer:innen selbst informieren einander bei der Übergabe sonst mündlich oder per WhatsApp.
Die Digitalisierung verinnerlichen
„Wir bewegen uns im digitalen Zeitalter und möchten deren Chancen nutzen“, betont Gautzsch. So bietet die Spedition für ihre Kunden und Kundinnen seit gut zehn Jahren eine transparente digitale Sendungsverfolgung über das firmeneigene Webportal an. „Jetzt bringen wir unsere internen Abläufe mit neuer Technologie voran“, sagt Gautzsch.
Im Vertrieb und der Disposition habe man in den vergangenen Jahren vermehrt junge Mitarbeiter:innen ins Boot geholt, die die Digitalisierung längst verinnerlicht haben und sich im Job einfach nicht mehr durch Papierstapel wühlen möchten. Mit der digitalen Abfahrtskontrolle werden speziell die Fahrer:innen enger in die Gestaltung der Abläufe eingebunden und erhalten so mehr Verantwortung. „Damit möchten wir auch unsere Wertschätzung signalisieren“, unterstreicht Zoder.
Transparenz und Überblick dank Wedolo
Zum Abschluss schickt Fahrer Gerd Schlicht seine fertige Kontrolle per Klick an die Firma.
Die Transparenz verbessert sich ebenso. So können Zugriffsberichtigte beispielsweise am Rechner filtern, welche Schäden aktuell im Fuhrpark bestehen oder welche Fahrer:innen die Abfahrtskontrolle vor dem Start ihrer Tour durchgeführt haben. „Für uns ist es sehr hilfreich, dass die Statistik die Mängel, den Reparaturbedarf und dessen Erledigung klar ausweist“, sagt Gautzsch. Die Arbeit der Fuhrparkleiter:innen lässt sich auf diese Weise unkompliziert überblicken. Diese wiederum seien über den Webdienst für die Fahrer:innen überall schnell erreichbar, wenn es mal Probleme gibt. Die nachvollziehbare Kommunikation reduziere zudem Missverständnisse.
Ob der bald fällige Ölwechsel, die Termine für die nächste TÜV-Prüfung oder die Abgasuntersuchung – noch wird all dies in einen großen Wandkalender der Spedition eingetragen. Für die Zukunft hat Zoder aber bereits Vorsätze gefasst: „Den Kalender vernichten wir bald und arbeiten dann nur noch mit Wedolo.“
Mehr zur Wedolo-App und den weiteren Services der Logistik-Plattform gibt es hier.