Dieb mit Sturmhaube

Lkw-Diebstahl: Tipps und Tricks für Fahrer:innen und Fracht

Durch den Diebstahl von Lkw oder der Ladung entstehen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Wir zeigen, wie sich Transportgefahren minimieren lassen.

Ladungs- und Lkw-Diebstahl nehmen zu

Durchschnittlich kommt es in Deutschland alle 20 Minuten zu einem Überfall auf einen Lkw samt Ladung, hat die Arbeitsgemeinschaft Diebstahlprävention in Güterverkehr und Logistik, zu der unter anderem der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) gehört, errechnet. Dabei haben allein die jährlich gestohlenen Güter einen Wert von rund 1,3 Milliarden Euro, weitere Folgeschäden in der Höhe von etwa 900 Millionen Euro entstehen durch Konventionalstrafen für Lieferverzögerungen, Reparaturkosten sowie Umsatzeinbußen und Produktionsausfällen bei Industrie und Handel.

Bei jedem dritten Fall werden ganze Sattelzüge gestohlen

Laut dem LKA Niedersachsen handelt es sich bei zwei von drei Fällen um Frachtdiebstahl, bei jedem dritten werden sogar komplette Sattelzüge gestohlen. Dabei werde alles geraubt, was sich zu Geld machen lässt.

Die Statistiken zeigen, dass die kriminellen Taten in der Regel gut vorbereitet sind. Doch durch gezielte Verhaltensweisen, technische und organisatorische Maßnahmen können Fahrer:in und Unternehmer:in das Risiko von Lkw-Diebstahl und Frachtdiebstahl minimieren, rät die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK).

Diebstahl von LKW-Ladung: Fahrer gefährdet

Nicht nur die Ware, auch der oder die Lkw-Fahrer:in selbst wird beim LKW- und Ladungsdiebstahl häufig zur Zielscheibe: Nicht selten werden Berufskraftfahrer:innen körperlich angegriffen.

Sichere Parkplätze für die Nacht

Zu den beliebtesten Tatorten zählen Rast- und Parkplätze: Besonders verbreitet ist das Aufschlitzen oder Öffnen von Planen, um Fracht zu stehlen, sobald das Fahrzeug unbewacht ist. Deshalb gilt es für Pausen gut beleuchtete und möglichst bewachte Parkplätze aufzusuchen.

Wichtige Handgriffe, wenn der LKW abgestellt wird

Wertgegenstände sollten stets mitgenommen oder so verstaut werden, dass sie nicht sichtbar in der Fahrerkabine liegen. Die Fenster und der Lkw an sich sind bereits bei kurzer Abwesenheit geschlossen zu halten. Außerdem ist es empfehlenswert, nach jedem Stopp das Fahrzeug und die Ladung auf Sicherheitsmängel (defekte Schlösser, Riegel et cetera) zu überprüfen.

Sich vor Angriffen während der Fahrt schützen

Vorsicht ist geboten, wenn ein:e andere:r Verkehrsteilnehmer:in auf einen vermeintlichen Schaden am Lkw aufmerksam macht. Anstatt anzuhalten, lieber direkt die Leitstelle informieren und weitere Anweisungen abwarten. Achtung heißt es auch bei Stopps durch vermeintliche Beamte oder Beamtinnen, gegebenenfalls die Identität durch die Dienststelle bestätigen lassen.

Auch zufällige, belanglose Gespräche über Transportdetails können dem Gegenüber wertvolle Insider-Informationen liefern. Generell gilt: Vorher vereinbarte, regelmäßige Kontrollmeldungen zu festgelegten Zeiten an festgelegten Orten geben zusätzliche Sicherheit. Und: Bei unvorhergesehenen Abweichungen von der Strecke oder Lieferadresse sollte immer Rücksprache gehalten werden.

Frachtkriminalität: Transportgefahren als Unternehmer:in minimieren

Die meisten Frachtdiebstähle wären ohne Insider-Wissen nicht möglich. Deshalb sollten sensible Transportdaten nie in die Hände von unbefugten Dritten geraten. Dazu gehört auch, das Betriebsgelände ausreichend gegen den Zutritt Unbefugter zu sichern, beispielsweise durch Videoüberwachung und Zutrittskontrollen mit Chipkarten und Co.

Augen auf bei neuen Mitarbeitenden und Subunternehmen

Neue Mitarbeitende sollten sorgfältig ausgewählt werden (Führungszeugnis, Schufa, Referenzen). Regelmäßige Bonitätskontrollen bei Transportunternehmen und Kundschaft sind unentbehrlich. Vor allem bei hochwertigen Gütern ist es empfehlenswert, Sicherheitsstufen für die Mitarbeitenden festzulegen, damit nicht jeder jede Fracht fahren darf.

Frachtbörsen: Immer mehr Betrüger:innen versuchen sich mit gefälschten Identitäten und Konzessionen als seriöse Unternehmer auszugeben. Neue Subunternehmen sollten sorgfältig geprüft werden, kostenlose E-Mailadressen und ausschließlich mobile Rufnummern könnten auf Betrug hinweisen. Wenn das Verhältnis zwischen Ladung, Strecke und Preis nicht stimmt, ist Skepsis angebracht.

LKW-Diebstahl: Mit geeigneten Fahrzeugen vorbeugen

Abhängig von Art der Ladung und Strecke, gilt es, das passende Fahrzeug mit entsprechenden Sicherungssystemen einzusetzen, wie GPS, codierter Wegfahrsperre und Königsbolzen-Schloss.

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